Name: Burg Pyrmont
Eintritt: Ja
Fussweg vom Parkplatz: ca. 5 Min.
WC: Ja
Hunde erlaubt: unbekannt
Besuch ohne Führung möglich: Ja
Burgentyp: Höhenburg

 

Adresse:

Burg Pyrmont

56754 Roes


Besonderheiten:

- schöne Aussicht

- Burg inkl. Räume zugänglich

 

 

 




Errichtet wurde die Burg Ende des 12. Jahrhunderts auf pfalzgräflichem Territorium durch Kuno von Schönburg, dessen Sohn Kuno II. sich als erster seiner Familie „Herr zu Pyrmont“ nannte. 1225 wurde die Burg erstmals erwähnt.

Kuno VI. von Pyrmont verfügte 1441 per Testament, wie sein Erbe (und damit auch Burg Pyrmont) unter seinen drei zänkischen Söhnen Heinrich VI., Johann und Friedrich aufzuteilen sei, um den Stammsitz des Geschlechts vor Erbteilung zu bewahren. Doch das hinderte die Streithähne nicht daran, nach dem Tod ihres Vaters um die Burganlage zu zanken. Über Heinrich VI. von Pyrmont wurde wegen der Erbstreitigkeiten sogar die Reichsacht verhängt und die Verwaltung seines Burganteils an seinen Bruder Friedrich übertragen.

 

Friedfertigere Zeiten sah die Anlage erst wieder in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als der von Kaiser Maximilian I. in den Stand eines Freiherren erhobenen Heinrich VI. Herr von Pyrmont war. Obwohl seine Ehen mit zwei Söhnen gesegnet waren, sollte doch schließlich seine Tochter Elisabeth den Pyrmonter Besitz erben. Da sie mit Philipp von Eltz verheiratet war, fiel die Burg somit an dieses bedeutende Grafengeschlecht.

Doch auch die Eltzer waren sich nicht immer über die Verteilung ihres Erbes einig. 1652 verkaufte eine der Eltzer Erbinnen aufgrund der anhaltenden Streitigkeiten ihren Anteil an Mitglieder der Familie Waldbott von Bassenheim, die zwei Jahre später aufgrund dieses Besitzes zu Reichsfreiherren ernannt wurden.

Ein anderer Eltzer Anteil an Burg Pyrmont gelangte 1695 an Kurtrier und wurde 1710 ebenfalls von der Familie Waldbott von Bassenheim erworben.

 

Die Waldbotts begannen 1712 damit, die mittelalterliche Burg in ein repräsentatives Schloss umzubauen. So wurde der Palas auf drei Geschosse erhöht und mit großen Fenstern ausgestattet. Die heutige Freitreppe an seiner Südseite stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

Während der Zeit der Französischen Revolution flohen die Besitzer 1789 vor den französischen Truppen auf ihre rechtsrheinischen Besitzungen, und nur fünf Jahre später wurde die Burg zu französischem Nationaleigentum erklärt. Es folgte das Schicksal, das viele linksrheinisch gelegene Burganlagen mit ihr teilten: 1810 wurde sie mit sieben Hektar Land für 4550 Franken auf Abbruch versteigert. Der neue Eigentümer F. G. S. Weckbecker aus Münstermaifeld verkaufte alles Verwertbare. Die Reste der Gebäude verfielen zusehends.

1818 kaufte Karl Waldbott von Bassenheim die Burg zurück. Ihm sollten noch viele Besitzer folgen, doch niemand von ihnen baute die Ruine wieder auf. Erst die Familie des Architekten Franz Krause, der unter anderem als Zeichner für Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz tätig war, machte ab 1912 einen Teil der heruntergekommenen Burganlage wieder bewohnbar. Doch es fehlten die finanziellen Mittel für weitere wichtige Sanierungen.

1963 nahmen sich die beiden Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg der noch verbliebenen Reste der Burg Pyrmont an. Nach dem Kauf begannen sie mit Sicherungsarbeiten und einem allmählichen Wiederaufbau insbesondere der Kernburg. Im Jahr 1990 wurde das Burgareal für Besucher geöffnet. In den Innenräumen können heute alte Möbel und Ausstattungsteile besichtigt werden, die die Räume mit Geschichte füllen und zum Teil an die vergangenen Burgeigentümer erinnern. In der wieder errichteten Vorburg hat ein Restaurant seine Tore geöffnet.